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Eltern mit Behinderung: informativer Austausch

25.09.2024
Teilnehmer*innen des Online-Fachtages zum Thema Eltern mit Behinderung und/oder psychischer Beeinträchtigung

Am 24. September 2024 begrüßten die KSL.NRW Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen zu einem Online-Fachtag zum Thema Eltern mit Behinderung und/oder psychischer Beeinträchtigung. Ziel des Fachtages war Informationen zu vermitteln, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. 

Christiane Rischer vom KSL.Arnsberg führte in die Thematik ein und betonte, dass der Elternwunsch ein zentrales Thema für Menschen mit Behinderung sei. Dieser sei jedoch oftmals mit zahlreichen Herausforderungen verbunden – beispielsweise seien Angebote für Familien oft nicht barrierefrei nutzbar oder es fehlten geeignete Hilfsmittel. Insgesamt seien Eltern mit Behinderung in der Gesellschaft zu wenig sichtbar.

Ulrike Häcker, Sozialjuristin beim KSL.Detmold, führte anschließend in die rechtlichen Grundlagen ein, die für Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern mit Behinderung eine zentrale Rolle spielen. Sie stellte Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe vor und erklärte, wie die Bedarfsermittlung für Elternassistenz im Rahmen der Eingliederungshilfe erfolgt. Schließlich griff sie das Thema Beratung und Information als grundsätzlichen Schlüssel zur Leistungsinanspruchnahme auf.  

Persönliche Erfahrungen

Katja Fellenberg vom KSL.Düsseldorf schilderte ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter mit motorischer Behinderung und hob insbesondere hervor, dass die Elternassistenz (finanziert durch das Persönliche Budget) ihr Unabhängigkeit vom Partner – beispielsweise in Bezug auf Unternehmungen mit dem eigenen Kind – ermögliche. 

Im weiteren Verlauf des Online-Fachtages referierte Melanie Wegerhoff vom KSL-MSi-NRW über das Thema „Eltern mit Sinnesbehinderung“. Zunächst gab sie einen Überblick über die verschiedenen Sinnesbehinderungen und erläuterte anhand von Beispielen, in welchen Lebensbereichen Eltern mit Sinnesbehinderungen Unterstützung durch Elternassistenz benötigen. Besonders häufig wird Elternassistenz in den Bereichen Mobilität und Kommunikation eingesetzt, während taubblinde bzw. hörsehbehinderte Menschen Unterstützung in beiden Bereichen benötigen. Als selbst hörsehbehinderte Mutter berichtete sie von ihren eigenen Erfahrungen sowie denen ihres taubblinden Ehemannes mit der Zusammenarbeit von Elternassistenz im Alltag.

Hoher Informationsbedarf

Schließlich gab Ulrike Häcker Einblicke in die Situation mit Eltern mit psychischen Beeinträchtigungen. Dazu berichtete sie aus Interviews, die das KSL.Detmold mit Eltern/Elternteilen mit psychischer Beeinträchtigung geführt hatte. Insgesamt hatten die interviewten Personen ein großes Mitteilungsbedürfnis und einen hohen Informationsbedarf. 

Eine abschließende Diskussionsrunde mit den Referentinnen und Teilnehmer*innen beendete die gelungene Veranstaltung. 

Veranstaltungstipp und weitere Infos

Verschiedene Beratungsstellen aus NRW haben in Kooperation mit den KSL.NRW das Beratungsnetzwerk für Eltern mit Behinderung gegründet. Das nächste Treffen findet am 10. Oktober 2024 per Zoom statt. Anmeldung und weitere Infos gibt es bei Christiane Rischer vom KSL.Arnsberg: christiane.rischer@ksl-arnsberg.de

Weitere Infos zum Beratungsnetzwerk: https://www.ksl-nrw.de/de/elternnetzwerk

Weitere Infos zum Thema Eltern mit Behinderung: https://www.ksl-nrw.de/de/themen/167/elternschaft-selbst-bestimmen