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Hilfe für Querschnittgelähmte in der Ukraine

04.09.2023
5. September: Internationaler Tag der Querschnittlähmung

Am 5. September ist der Internationale Tag der Querschnittlähmung. Er soll für die Belange von Menschen mit einer Querschnittlähmung sensibilisieren. Anlässlich des Tages stellen wir ein Hilfsprojekt für querschnittgelähmte Menschen in der Ukraine vor.

Im vergangenen Jahr haben sich verschiedene Organisationen und Vereine zusammengeschlossen, und das europäische Selbsthilfeprojekt „UkrainianSCI Relief“ (in etwa: Erleichterungen für Querschnittgelähmte aus der Ukraine) ins Leben gerufen. Einen kleinen Rückblick gibt es hier:&nbsphttps://ksl-duesseldorf.de/de/node/4936 br />

Die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. (FGQ) hat weiterhin zu einem der wenigen spezialisierten Rehabilitationszentren für Querschnittlähmung in der Ukraine Kontakt und hilft, wo es möglich ist. 

Versorgung von Verletzten im Querschnittzentrum AGAPE

100 Kilometer hinter der polnisch-ukrainischen Grenze liegt die nordukrainische Stadt Lutsk, nicht weit von der Grenze nach Weißrussland entfernt. Dort steht das private Querschnittzentrum AGAPE. Das Lebenswerk von Natashaund Serhii Boychuck versorgt neu verletzte Menschen nach ihrer Erstversorgung mit einem Team an Physio-, Sprach- und Ergotherapeuten. Über die 30 Betten hinaus fungiert AGAPE aber weit über die Region hinaus als Anlaufstelle für querschnittgelähmte Menschen und versorgt auch gerade Betroffene im zerstörten Osten des Landes regelmäßig mit allem, was sie benötigen. Da – bedingt durch den Krieg – kaum Hilfe von staatlicher Seite zur Verfügung steht, ist die AGAPE vor allem auf Spenden, insbesondere Katheter und Wundversorgungsmaterial angewiesen. Im Winter, als die Stromversorgung knapp war, wurden an vielen Orten Wärmeplätze bereitgestellt bzw. Menschen mit hohen Lähmungen mit kleinen Wärmegeräten versorgt, um wenigstens ein Zimmer zuhause bewohnbar zu erhalten. 

Am augenscheinlichsten waren bei dem Besuch der FGQ die jungen querschnittgelähmten Soldaten, die nun in steigender Zahl das Zentrum aufsuchen sowie eine barrierefreie Bunkeranlage neben dem Haupthaus, welche nicht nur mit dem Rollstuhl, sondern bei einem Luftangriff auch mit liegenden Patienten samt Bett in Minutenschnelle erreicht werden kann. 

Besuch vor Ort 

Anfang August hat die FGQ zusammen mit der polnischen und deutschen Sektion des Malteserordens Anfang erneut eine Fahrt mit dringend benötigten Hilfsmitteln zur AGAPE durchgeführt. Von Frankfurt am Main wurden 1.500 Kilometer Fahrt in zwei Tagen mit fünf Fahrern in zwei Transportern gemeistert. Neben Kathetern, Unterlagen und Wundversorgungsmaterial wurden Kleider, Rollstühle, Gehhilfen, aber auch Hygienemittel mitgeführt.

Transporter mit Materialien für die Ukraine

Alles kam aus Spenden zusammen und auch für die Fahrtkosten konnte die FGQ einen Sponsor gewinnen. Da die FGQ gemeinsam mit der ESCIF das Querschnittzentrum AGAPE bereits im vergangenen Jahr regelmäßig unterstützt hatte, gab es ein freudiges Wiedersehen. 

Unterstützung erwünscht

Bei der FGQ steht die Verbesserung der Situation von Menschen mit Querschnittlähmung im Mittelpunkt ihres Engagements. Aus diesem Grunde ist es dem gemeinnützigen Verein eine Freude, Sach- und zweckgebundene Geldspenden an ihre Partner in der Ukraine weiterzuleiten. Melden Sie sich gerne unter info@fgq.de, wenn Sie helfen möchten. 

Weitere Informationen über die AGAPE (in englischer Sprache):https://www.agapeukraine.com/en/golovna-english/br />