Das KSL.Düsseldorf setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung ihre Interessen in der Politik besser vertreten können. Unter anderem bieten wir für Vereine verschiedene Seminare im Bereich der politischen Teilhabe an. Wir möchten Menschen mit Beeinträchtigungen und ihren Angehörigen die Möglichkeit geben, sich niederschwellig zu informieren und sich weiterzubilden.
Zusammenarbeit mit Prader-Willi-Syndrom-Vereinigung
Am Samstag, den 10. Mai waren Mitglieder der Prader-Willi-Syndrom Vereinigung Deutschland e.V. in der Geschäftsstelle des KSL.Düsseldorf zu Gast. Die Prader-Willi-Syndrom Vereinigung ist der deutsche Selbsthilfeverein von Menschen mit Prader-Willi-Syndrom (PWS) und ihren Angehörigen. PWS ist eine seltene genetische Erkrankung, die unter anderem mit einer ausgeprägten Esssucht einhergeht.
Ein großes Problem für viele Betroffene sei die Wohnsituation, betont der Verein. Es gebe zu wenige geeignete Wohnangebote für Menschen mit PWS. Reguläre Wohnheime seien oft nicht passend, da sie keine ausreichende Kontrolle über die Nahrungsmittel gewährleisten könnten. Dadurch entstünden für die Bewohner erhebliche gesundheitliche Risiken. Viele Familien suchten verzweifelt über mehrere Jahre hinweg erfolglos nach einem Wohnheim für ihre Kinder.
Auch die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit PWS müsse verbessert werden, betonten die Vereinsmitglieder. Viele Menschen mit PWS hätten kognitive Beeinträchtigungen und benötigten psychosoziale Beratung.
Um diese und weitere Themen voranzubringen, möchte der Verein seine politische Arbeit gezielt verbessern. Zu diesen Zweck hat er unter anderem die Landesbehindertenbeauftragten Claudia Middendorf kontaktiert, die das KSL.Düsseldorf als Ansprechpartner empfohlen hat.
Impulse für politische Arbeit
Zehn Mitglieder des Vereins nahmen am Seminar „Mutiger und zielorientierter politisch handeln“ teil. Jörg Rodeike, Projektleiter des KSL.Düsseldorf, gab den Seminarteilnehmer*innen einen Überblick über Grundlagen politischer Arbeit und Formen politischer Teilhabe. Zudem informierte er über politische Entscheidungsprozesse, kommunale Strukturen und Arbeitsweisen der kommunalen Verwaltung. Anschließend wurden konkrete Vorgehensweisen und Arbeitsansätze gemeinschaftlich entwickelt.
Die Teilnehmer*innen haben viele Impulse mitgenommen. Geplant ist, dass das KSL.Düsseldorf und die Prader-Willi-Syndrom Vereinigung zukünftig bei verschiedenen Themenfelder zusammenarbeiten.
Schulungsangebot für Vereine, Verbände und Selbsthilfegruppen
Vereine, Verbände und Selbsthilfegruppen, die sich zum Thema politische Teilhabe informieren und weiterbilden möchten, können sich gerne beim KSL.Düsseldorf melden. E-Mail: rodeike@ksl-duesseldorf.de, Telefon: 0152 0940 7248
Weitere Infos zum Themenfeld Politische Partizipation des KSL.Düsseldorf: https://ksl-duesseldorf.de/de/themen/46/politische-partizipation
(Bild: Mitglieder der Prader-Willi-Syndrom Vereinigung Deutschland e.V. mit Projektleiter Jörg Rodeike (4. von links) in der Geschäftsstelle des KSL.Düsseldorf)