Rund 70 Gäste – schwerpunktmäßig Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen und kommunalen Integrationszentren – begrüßte das KSL Düsseldorf zum Fachtag „Flucht und Behinderung“ am 19. April 2023 in der Färberei Wuppertal. Iris Colsman, stellvertretende Leiterin des KSL Düsseldorf, konnte verschiedene Referent*innen mit unterschiedlicher Expertise gewinnen.
Wolfram Buttschardt vom Kompetenzzentrum Flucht, Migration und Behinderung der Diakonie Michaelshoven in Köln, führte in die Thematik ein und stellte eine Bedarfserhebung von geflüchteten Menschen mit Behinderung vor. Im Rahmen einer Studie wurden verschiedene Problemfelder identifiziert (z.B. Mängel bei der Identifizierung von Behinderung, gesundheitliche Versorgung, Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion) und verschiedene Empfehlungen auf kommunaler und Landesebene gegeben, so der Referent.
Gada Hamady, Teamleiterin der Organisationseinheit Ankommen und Teilhabe der Stadt Wuppertal, stellte u.a. Handlungsansätze, Aufgaben, Besonderheiten und Zukunftspläne des Teams vor. Viele Dinge wie beispielsweise die Vorbereitung der Aufnahme, die Zurverfügungstellung von barrierefreien Unterkünften und die Klärung von Bedarfen liefen gut, so die Referentin. Es gäbe aber auch noch Verbesserungspotential wie beispielsweise die Finanzierung von Dolmetscher*innen, die Begleitung von Betroffenen und die Finanzierung von Hilfen je nach Aufenthaltsstatus.
Jassin Fetahovic, stellte als Leiterin das Projekt Kultur Inklusiv des Elternnetzwerkes NRW vor. Zielgruppe des Projektes seien Eltern von Kindern mit Behinderung, die oftmals einen erschwerten Zugang zu Informations- und Beratungsangeboten der Behindertenhilfe hätten und daher deutlich seltener Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen würden. Ziel des Projektes sei es, betroffene Eltern im bergischen Städtedreieck Wuppertal, Solingen und Remscheid durch Infoseminare, Austausch und Broschüren bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation zu unterstützen. In Form von Elterncafés, Trainings und Netzwerken sollen nachhaltige Strukturen aufgebaut werden.
Neben fachlichem Input gab es ausreichend Raum für persönlichen Austausch, der vielfältig genutzt wurde.