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30.06.2025
Teilnehmer*innen des Austauschforums per Videokonferenz

Strukturen vernetzen, Wissen vermitteln und Informationen teilen – sind drei Ziele der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL) NRW. Dies tun wir unter anderem im Bereich der politischen Teilhabe für Menschen mit Behinderungen.  Am 25. Juni 2025 veranstaltete das KSL.Düsseldorf ein Austauschforum für Vorstandsmitglieder von Behindertenbeiräten und kommunale Behindertenbeauftragte aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Themenschwerpunkte waren Aktivitäten des Bündnisses GO NRW, digitale Karten und Künstliche Intelligenz und Inklusion. 

Aktivitäten des Bündnisses GO NRW

Benedikt Lechtenberg, Sprecher des Bündnisses „GO NRW – politische Teilhabe stärken“ referierte über die Anpassung der Gemeinde- und Kreisordnung an die UN-Behindertenrechtskonvention. Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen, jüngere und ältere Menschen umfassend, gleichberechtigt, selbstbestimmt und wirksam an der Kommunalpolitik teilhaben können.

Im Juni fand die Anhörung im Ausschuss für Heimat und Kommunales zur Änderung kommunalrechtlicher Vorschriften statt. In der Anhörung vertrat Benedikt Lechtenberg die Position des Bündnisses. Die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und der kommunalpolitischen Vereinigungen hätten die Stärkung der politischen Teilhabe abgelehnt, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Menschen mit Behinderungen und Senioren, erläuterte Lechtenberg. Die kommunale Familie bleibe damit bei ihrer starren Haltung und lehne jedwede Form einer gesetzlichen Verantwortungszuschreibung, auch mit „soll“ oder der Antrags-Option ab. 

Grundsätzlich bewertete Benedikt Lechtenberg es aber als Erfolg, dass das Bündnis zur Anhörung eingeladen wurde, eine schriftliche Stellungnahme einreichen und auch mündlich Position beziehen konnte. Substanziell wird sich jedoch, nach seiner Einschätzung, nichts im Sinne des Bündnisses bewegen. Die pauschale Ablehnung im Landtag und in der kommunalen Familie sei nach wie vor zu groß. 

Darüber hinaus berichtete Lechtenberg, dass das Bündnis GO NRW dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW Beispielsatzungen zum Thema politische Teilhabe (§ 13 Abs. 2 BGG NRW) und eine Arbeitshilfe der LAG Selbsthilfe NRW zur Verfügung stellen werde.

Weitere Infos zum Bündnis: https://ksl-duesseldorf.de/de/taxonomy/term/137 

„Digitale Karten barrierefrei“

Im zweiten Teil des Austausches informierte Gero Büskens, Projektmitarbeiter beim KSL.Düsseldorf über das Modellprojekt „Digitale Karten barrierefrei“.

Das KSL.Düsseldorf hat in Kooperation mit der Stadt Ratingen digitale Inklusionskarten entwickelt. Sie wurden im Mai dieses Jahres veröffentlicht. Die neue Kategorie „Digitale Inklusionskarte“ enthält gleich drei Karten: „Behindertentoiletten“, „Öffentliche Behindertenparkplätze“, sowie „Böden und Wege“. „Die digitalen Karten verbessern die Orientierung von Menschen mit Beeinträchtigung, unterstützen sie im Alltag und in ihrer Mobilität. Somit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe. Wünschenswert wäre, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Ratingen fortgeführt wird und die Karten weiterentwickeln werden“, betonte Gero Büskens. 

Weitere Infos zu den Karten: https://www.ksl-nrw.de/de/node/6646 

Jörg Rodeike (links) und Gero Büskens (rechts) vom KSL.Düsseldorf

Jörg Rodeike (links) und Gero Büskens (rechts) vom KSL.Düsseldorf im Austausch mit den Teilnehmer*innen per Videokonferenz.


Künstliche Intelligenz (KI) und Inklusion

Anschließend referierte Gero Büskens zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Inklusion. Er beschrieb unter anderem Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz und stellte das Vorhaben der KSL.NRW vor. Die KSL.NRW haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Informationsangebot mit KI-Funktionen weiterzuentwickeln. Das umfangreiche Wissen soll für zahlreiche Menschen einfach und schnell zugänglich gemacht werden. Geplant sind barrierefreie Optionen, die für Menschen mit sämtlichen Beeinträchtigungen nutzbar sind.

Anknüpfend berichteten die Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen von KI und politischer Teilhabe. Beispielsweise nutzen sie Übersetzungsprogramme für einfache Sprache oder Anwendungen zur Unterstützung von Formulierungen für Reden. 

Weitere Infos zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Inklusion: https://ksl-duesseldorf.de/de/themen/189/kuenstliche-intelligenz-ki-und-inklusion 

Ein freier Austausch rundete die gelungene Veranstaltung ab. Das nächste Netzwerktreffen für Behindertenbeiräte und Behindertenbeauftragte ist für kommenden Herbst angedacht.