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Collage aus Bildern: Wegweiser vor Sonnenaufgang, Zwei Personen in einer Baratung, Präsentation und Präsentator, zum Beine einer Person laufen auf einer Straße, Gesprächssituation in einer Gruppe, Schild eines Notausgnges, Tasten einer Tastatur und zwei Hände die sich begrüßen

Schnittstelle Flucht, Migration und Behinderung

Herausforderungen und gesellschaftlicher Kontext

Menschen mit Behinderungen im Kontext von Migration und Flucht werden oft nicht als spezifische Zielgruppe berücksichtigt. Diese Menschen werden häufig aufgrund gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen und struktureller Barrieren exkludiert. Dies führt zu einer doppelten Benachteiligung: zum einen durch die Migrationserfahrung und zum anderen durch die Barrieren, die mit einer Behinderung einhergehen. Insbesondere Geflüchtete mit Behinderungen befinden sich oft in äußerst belastenden Lebenssituationen und stehen vor zusätzlichen Hürden, die ihre Inklusion und Teilhabe erheblich erschweren.

Es gibt also nochzu wenig Wissen darüber, wie sich Rassismus und Ableismus – also die Diskriminierung aufgrund von Behinderung – in diesem Zusammenhang gegenseitig verstärken und zu Exklusion führen. Diese Mechanismen wirken auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen und erschweren den Zugang zu existenziellen Rechten und Ressourcen, wie z.B. Aufenthaltsstatus, Bildung und Gesundheit, besonders für rassifizierte Personen mit Behinderung (Korntheuer, 2020; Afeworki Abay et al., 2021; Otten 2019).

Um diesen Ausschlussmechanismen entgegenzuwirken, ist u.a. eine differenzierte Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen und Machtverhältnissen notwendig, die diese Exklusion bedingen und verstärken.

Die Relevanz dieses Themas ist besonders in Nordrhein-Westfalen (NRW) von hoher Bedeutung, da das Bundesland eine große Anzahl von Menschen mit Migrationsvorgeschichte und Geflüchteten aufweist.

 

 

Symbolbild von einem Wegweiser auf Lila Hintergrund

Bestehende Hürden und Zugang zu Unterstützungen

Das Finden von passenden Hilfsangeboten und der Zugang zu diesen ist nicht nur für Betroffene selbst schwierig, sondern stellt aufgrund der komplexen rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen auch eine große Herausforderung für Fachkräfte dar.

Geflüchtete mit Behinderungen haben Anspruch auf verschiedene Sozialleistungen, wie medizinische Rehabilitation, Arbeitsmarktintegration und soziale Teilhabe. Diese Ansprüche hängen jedoch stark vom jeweiligen Aufenthaltsstatus ab, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Leider sind Informationen zu diesen Leistungen selten barrierefrei oder mehrsprachig verfügbar. Dies führt dazu, dass Geflüchtete mit Behinderungen in den bestehenden Hilfesystemen oft nicht ausreichend informiert werden. Neben diesen Barrieren kämpfen viele Betroffene mit alltäglichen Problemen, wie der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (es ist nicht selten, dass Unterkünfte außerhalb gelegen sind) oder der Suche nach barrierefreiem Wohnraum.

Bedeutung von Schnittstellen im Hilfesystem

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfesysteme erforderlich. Es braucht barrierefreie Angebote, Sprachmittlung und eine intersektionale Herangehensweise, die die Überschneidungen berücksichtigt. Ziel muss es sein, ein unterstützendes Netzwerk zu schaffen, das die Menschen ganzheitlich begleitet und ihnen den Zugang zu den benötigten Leistungen erleichtert.

 

Symbolbild eines Wegweiseres auf Lila Hintergrund

So setzen wir uns ein

Vernetzung und Kooperation: Wir legen großen Wert auf Vernetzung und Kooperation, um Geflüchtete mit Behinderungen bestmöglich zu unterstützen. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen und Organisationen aus den Bereichen der Migrations-, Flüchtlings- und Behindertenhilfe schaffen wir ein starkes Netzwerk. Dieses ermöglicht es uns, die Bedarfe unserer Zielgruppe besser zu erkennen und nach Lösungen interdisziplinären zu suchen.  

Information und (Verweis-)Beratung: Wir konzentrieren uns auf strukturelle Beratung, die sich an Organisationen und Institutionen sowie deren Mitarbeitende richtet. Unser Ziel ist es, über die bestehenden Strukturen im Hilfesystem aufzuklären und neue Lösungswege zu finden. Wir informieren über rechtliche Rahmenbedingungen und Kooperationsmöglichkeiten.  

Sensibilisierung und Schulungen: Wir bieten Schulungen für Mitarbeitende, Organisationen und Einrichtungen an, um das Bewusstsein für die besonderen Herausforderungen der Zielgruppe zu schärfen. In unseren Schulungen vermitteln wir praxisnahes Wissen über intersektionale Aspekte, Barrierefreiheit sowie die rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen beider Hilfesysteme.

Förderung der Selbstvertretung/Empowerment.

Hinweise auf barrierearme Anlaufstellen und Angebote:  

 

Symbolbild von einem Wegweiser auf Lila Hintergrund

Aktuelles und Veranstaltungen

    Nachrichten zum Thema Flucht, Migration und Behinderung in NRW

    Veranstaltungen und Termine

    Fortbildungen und Schulungen

    Angebote für Fachkräfte und Interessierte

 

Symbolbild eines Wegweiseres auf Lila Hintergrund

 

Unser Experte zum Thema

KSL-Experte
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Maher Seger

Ihr Ansprechpartner zum Thema

Maher Seger ist als Referent für strukturelle Beratung beim KSL.Münster tätig. Der studierte Erziehungswissenschaftler beschäftigt sich intensiv mit Ungleichheitsstrukturen und Diskriminierung auf institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Bei den KSL.NRW befasst er sich schwerpunktmäßig mit den Themen „Gewaltschutz“ sowie „Flucht und Migration“.

Geben Sie uns Rückmelung

Bei den KSL.NRW arbeiten wir Standortübergrefend an unseren Themen. Mehrere Expert*innen tragen auf dieser Seite Informationen, Einordnungen und Links zusammen, die Menschen mit Behinderungen betreffen.

Geben Sie uns gerne Feedback und halten Sie unsere Informationen zum Themenbereich Flucht und Migration stehts auf dem aktuellsten Stand.

 

Symbolbild eines Wegweiseres auf Lila Hintergrund

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