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Fotocollage aus Bildern von: Person im Rollstuhl und ein Assistent, eine Person reicht einer jungen Frau die Hand in der Natur, zwei Personen laufen eine Straße entlang, eine Person pustet Konfetti in Richtung des Betrachters und ein junger Mann hilft einer jungen Frau im Rollstuhl in der anderen in der Küche

 

 

Informationskampagne

Bube, Dame, Assistent*in

Sei ein Ass auf dem Jobmarkt!

Du möchtest gesellschaftlich relevant, sinnstiftend und flexibel arbeiten? Als Persönliche Assistenz kannst du ein Ass auf dem Jobmarkt werden, indem du im Berufsleben Assistenznehmer*innen mit Behinderungen dabei unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auf dieser Website vermitteln wir keine Stellen, bieten dir aber einen Überblick zum Berufsfeld der Persönlichen Assistenz. Nutze deine Chance, in der Königsklasse zu spielen!

Wer sind Assistenznehmer*innen?

 

Assistenznehmer*innen sind Menschen mit Behinderung und/oder psychischen Beeinträchtigungen, die ihr Leben mit personeller Unterstützung selbstbestimmt gestalten, indem sie

  • in die Kita gehen
  • in die Schule gehen
  • Hobbys haben,
  • in der eigenen Wohnung wohnen,
  • ihrem Beruf nachgehen
  • ihre Kinder versorgen
  • auf Reisen gehen
  • oder, oder, oder…

Sie brauchen aufgrund von Funktionseinschränkungen und bestehenden Barrieren Menschen, die ihnen die benötigte Unterstützung geben. 


 

Verschiedene Charakterkarten der Kampagne von unterschiedlichen Formen der Assistenz
 

Banner zum Thema der Kampagne Persönliche Assistenz

 

Teaser

Du willst einen Kostprobe aus unseren Interviews mit Persönlichen Assistent*innen in NRW? Dann klicke rein in das Video mit einer Arbeitsassistentin! Oder entdecke im Hörbeitrag mit einem Studienassistenten, welches Ass er auf dem Jobmarkt ist!


Hier ein Video zum Thema Arbeitsassistenz
Hier ein Hörbeitrag zum Thema Studienassistenz

 

 

Interview-Auswahl

Wirf einen Blick auf unsere Interviews mit Assistent*innen und Assistenznemern*innen:

Interview zur qualifizierten Assistenz


Direkteinstieg

Wirf gern einen Blick in unser FAQ zum Thema:

Zum Assistenz-FAQ

Oder erkunde unsere Charakterkarten der Persönlichen Assistenz:

Zum Kartendeck


Einordnung

Wir haben das Kartendeck zur Persönlichen Assistenz zur besseren Strukturierung dieses Berufsfelds entwickelt. Es soll nicht suggerieren, dass sich die Tätigkeitsfelder von Assistent*innen genauso trennscharf kategorisieren lassen, wie es die Spielkarten auf den ersten Blick vielleicht vermitteln. Im Gegenteil: Die unterschiedlichen Karten – und somit die Tätigkeitsfelder – lassen sich miteinander kombinieren.

Banner zum Thema der Kampagne Persönliche Assistenz

 

Information zum Job

Selbstbestimmt Leben mit Persönlicher Assistenz

Selbstbestimmt zu leben, bedeutet das eigene Leben individuell und autonom zu gestalten. Es bedeutet die Wahl zu haben, wie man sein Leben gestaltet und somit die Kontrolle über das eigene Leben auszuüben.

Jeder Mensch möchte selbst entscheiden, wo und mit wem er leben möchte und wie er seinen Tag gestaltet. Selbst darüber zu entscheiden, ob früh aufgestanden wird oder nicht, ob vegetarisch oder lieber Fleisch gegessen wird, welche Musik gehört und, ob die Freizeit lieber im Haus oder in der Natur verbracht wird, heißt selbstbestimmt zu leben. Hierzu gehört auch ein Sozialleben zu führen und den Zugang zu allen öffentlichen Angeboten zu haben, die der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Das bedeutet die Entscheidungsfreiheit zu haben, Freunde in einem Café zu treffen, sich ehrenamtlich zu engagieren, ins Schwimmbad zu gehen und Behördengänge selbst erledigen zu können.

Selbstbestimmt Leben heißt jedoch nicht, alle alltäglichen Tätigkeiten selbst auszuführen. Menschen mit Behinderungen, die aufgrund der Art und Schwere der Behinderung ein Anrecht auf Persönliche Assistenz haben, können mit der jeweils individuell notwendigen Unterstützung, die Wahlfreiheit und Kontrolle über ihr Leben ausüben und alle Entscheidungen selbst treffen.

Persönliche Assistenz ist von zentraler Bedeutung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung. Wichtig hierbei ist, dass die assistenznehmende Person alle Entscheidungen selbst trifft. Sie erteilt den Assistent*innen Weisungen und leitet sie an.

Menschen mit Behinderungen können die Dienstleistung der Persönlichen Assistenz auf ihre persönlichen Bedürfnisse zuschneiden. Sie entscheiden, wer sie unterstützt sowie wie, wann, wo und auf welche Art.

 

Button: Assistenz, wusste  ich nicht ... Das könnte mein neuer Job werden ! Direkt zu den Stellenportalen 

Steckbrief

Details zur Persönlichen Assistenz

Was ist Persönliche Assistenz?

 

Persönliche Assistenz ist eine Leistung zur selbstbestimmten und eigenständigen Bewältigung des Alltages für Menschen mit Behinderung. Es handelt sich um die teilweise oder vollständige Übernahme von Verrichtungen, die der Mensch mit Behinderung nicht selbst ausführen kann. Grundsatz ist, dass der/die Assistenznehmende bestimmt‚ was, wie und wann etwas zu tun ist. Dies umfasst u.a. Leistungen für die allgemeinen Erledigungen des Alltags wie die Haushaltsführung, die Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben sowie für die Teilhabe am Arbeitsleben und dem Bildungsbereich.

 

Wer bekommt Persönliche Assistenz?

 

Persönliche Assistenz können Menschen mit Behinderung beantragen. Der Anspruch auf Assistenz richtet sich nach der Art und der Schwere der Behinderung.

 

Wer kann Persönlicher Assistent werden?

 

Jeder Erwachsene kann Persönliche*r Assistent*in werden. Für mache Formen der Assistenz wird jedoch eine Berufsausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann, Pädagogin bzw. Pädagoge oder andere Fachkräfte benötigt.

 

Wer ist Arbeitgeber?

 

Arbeitgeber ist die assistenznehmende Person oder ein Dienstleister.

 

 

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Der Blick ins Kartendeck

Welche Formen der Persönlichen Assistenz gibt es?

*Taubblindenassistent*innen haben eine Qualifzierung, um als Persönliche Assistenz für Menschen mit dieser Beeinträchtigung arbeiten zu können.
**Im Fachjargon spricht man von einer qualifizierten Assistenz, wenn Fachkräfte die Assistenztätigkeit ausüben, die eine entsprechende berufliche Qualifikation besitzen. Das kann eine pädagogische Ausbildung sein, die zu dieser Tätigkeit befähigt, oder eine aus dem psychosozialen, psychiatrischen oder therapeutischen Setting. Ihr Ziel ist, die Assistenznehmer*innen zu einer selbstbestimmten und eigenständigen Alltagsbewältigung zu befähigen. Die ausführliche Erklärung mit Beispielen findest du am Ende der Webseite.

Hintergrund

Wir möchten mit der Informationskampagne erreichen, dass mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen von dem Berufsfeld der Persönlichen Assistenz erfahren.

Wir haben dazu zur besseren Übersichtlichkeit Charakterkarten entwickelt, die wie bei einem Kartenspiel jeweils eine individuelle Bedeutung haben.

Es soll darüber hinaus verbildlichen, dass es ein vielfältiges Tätigkeitsfeld ist. Die Karten lassen sich grundsätzlich miteinander kombinieren und keine ist mehr wert als eine andere.

Ziel der Kampagne ist es, Jobsuchenden mit diesen Informationen die wertvollen Karten der Assistenz in die Hand zu spielen.

 


Eine Spielkarte mit einem Arbeitsassistenten. Der Booster*in im Büro. Icon von E-Mails, Kalender und Werkzeug

Arbeitsassistenz und Ausbildungsassistenz

Die Arbeitsassistenz unterstützt Menschen mit Behinderungen bei ihrer Arbeit. Dabei ist es Aufgabe der Assistenz, behinderungsbedingte Nachteile auszugleichen, wenn das nicht anders, zum Beispiel durch technische Hilfen, möglich ist. Die Kernarbeit leistet die Person mit Behinderung dabei selbst. Die Arbeitsassistenz ermöglicht die Inklusion in den Arbeitsalltag und die selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben.
Arbeitsassistent*innen helfen zum Beispiel bei Außenterminen, bei denen sich Assistenznehmer*innen in nicht barrierefreien Umgebungen bewegen müssen. Das Aufgabenspektrum ist abhängig vom beruflichen Kontext und richtet sich somit stark nach der ausgeübten Tätigkeit der Assistenznehmenden.

Beispiele für Aufgaben der Assistenz

Das Tragen und Heben von Gegenständen, die Unterstützung z. B. bei der Kund*innenbetreuung/-bewirtung oder die Übernahme des Fahrdienstes während der Arbeitszeit. Blinde und sehbehinderte Menschen profitieren von einer Assistenz, weil diese ihnen zum Beispiel handschriftliche Texte vorliest. Eine blinde Lehrerin benötigt die Unterstützung z. B. bei der Beaufsichtigung von Schüler*innen. Gehörlose Menschen werden bei der Kommunikation mit hörenden Kolleg*innen, wie etwa Videokonferenzen oder Telefonaten durch Gebärdensprachdolmetscher*innen unterstützt.
Die Ausbildungsassistenz unterstützt die Auszubildenden bei der Arbeit im Betrieb und in der Berufsschule. Es ist eine Mischung aus Arbeitsassistenz und Schulassistenz.

Hier gelangst du zu unserem Interview mit einer Arbeitsassistenz.

Eine Spielkarte mit einer Elternassistentin. Spielplatzbegleiter*in. Icon von Milchflasche, Familie, Schwanger

Elternassistenz

Die unterstützende Assistenz für Mütter und Väter hilft den Eltern bei der Betreuung und Versorgung ihrer Kinder, indem sie ihnen bei bestimmten alltäglichen Verrichtungen assistiert oder diese stellvertretend für die Eltern unter deren Anleitung und Aufsicht durchführt. Assistent*innen „leihen“ den Eltern ihre Augen, Ohren, Hände oder Beine. Sie betreuen Kinder und Haushalt so, wie es den Vorstellungen und Vorgaben der Eltern entspricht. Auch bei behinderungsbedingt erforderlicher Abwesenheit der Eltern übernimmt die Elternassistenz die Betreuung der Kinder. Da die Versorgung und Erziehung weiterhin in der alleinigen Gestaltungsmacht und Verantwortung der Eltern liegt, müssen die Assistent*innen in der Regel über keine pädagogische Ausbildung verfügen.

Beispiele für Aufgaben der Assistenz

Beispiele für die Aufgaben der Elternassistenz: Gehörlose Eltern benötigen bspw. Unterstützung, um die lautsprachliche Entwicklung ihres Kindes zu begleiten und seine Hausaufgaben zu betreuen. Ein blinder Vater könnte unterstützende Assistenz bei der Essenszubereitung benötigen. Wenn die Eltern ihre Tochter nicht selbst in die kinderärztliche Praxis begleiten können, da die Praxis nicht barrierefrei ist, begleitet eine Assistent*in das Kind in die Praxis. Die*Der Arzt*Ärztin bespricht ihren*seinen Befund und die Therapieempfehlung nach der Behandlung telefonisch mit den Eltern.

Eine Spielkarte mit einer Freizeitassistentin. Der/die Abenteuerbegleiter*in. Icon von Popcorn, Yoga und schwimmen.

Freizeitassistenz

Ein Besuch im Zoo mit Freunden, eine Partynacht in der Lieblingsdisco, die Yogastunde jeden Mittwoch oder der Besuch von Freund*innen in Berlin über ein verlängertes Wochenende – all das sind Beispiele für Freizeitaktivitäten, die für Menschen mit Behinderungen mit der Begleitung einer Freizeitassistenz möglich gemacht werden können. Die Freizeitassistenz ermöglicht die Freizeitgestaltung nach eigenen Wünschen und somit eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Zur Freizeitassistenz gehört auch die Reiseassistenz. Mit einem Reiseassistent*innen können Assistenznehmer*innen in den Urlaub fahren. Wenn es gewünscht ist, kann die Freizeitassistenz mit der Planung und Organisation der Fahrt beauftragt werden sowie mit der Buchung von Zugfahrttickets oder Eintrittskarten. Während der Reise ist die Assistenz zuständig für den Abbau von Barrieren.

Hier kommst du zu unserem 1. Interview mit einer Freizeitassistenz.

Hier kommst du zu unserem 2. Interview mit einer Freizeitassistenz.

Eie Spielkarte mit einem Haushaltsassistenten. Der/die Hürdenläufer*in. Icons von Einkaufswagen, Schwamm, E-Mals

Haushaltsassistenz

Die Haushaltsassistenz unterstützt bei allen Arbeiten, die von Assistenznehmenden im Bereich des eigenen Haushalts nicht selbst umgesetzt werden können. Die Assistenz übernimmt die Aufgaben dabei nach Anweisung komplett selbst oder unterstützt je nach Wunsch und Bedarf. Hierzu kann z. B. Kochen, Einkaufen, Aufräumen und Reinigen der Wohnung und die Erledigung der Wäsche gehören.
Einigen Assistenznehmer*innen ist es wichtig, dass die Aufgaben im Haushalt so gemacht werden, wie sie*er es sich wünscht und vorstellt. Andere lassen hierbei der Assistenz freie Hand und wünschen sich nur ein Ergebnis. Wichtig dabei ist, dass die Arbeiten nach den Wünschen und Anweisungen des*der Assistenznehmenden ausgeführt werden.

Eine Spielkarte Profi im Beruf. Icons von einem Ordner, Gesicht eines Nerds und eine Klemmmappe.

Qualifizierte Assistenz

Die qualifizierte Assistenz hat das Ziel, die Assistenznehmer*innen zu einer selbstbestimmten und eigenständigen Alltagsbewältigung zu befähigen. Dies wird durch Anleitungen und Übungen erreicht. Es besteht somit ein wesentlicher Unterschied in der Rollenverteilung zwischen Assistent*innen und Assistenznehmer*in im Vergleich zu den anderen Assistenzformen, bei denen die Assistenznehmer*innen grundsätzlich die Anleitung übernehmen. Die qualifizierte Assistenz wird von Fachkräften, wie zum Beispiel Pädagog*innen oder Pflegenden übernommen. Die Assistent*innenen besprechen mit den Assistenznehmer*innen alltägliche Situationen und Handlungen, sie planen gemeinsam, üben und reflektieren. Es werden Gelegenheiten geschaffen, etwas zu lernen. Die Assistenznehmer*innen werden angeregt, selbstständig zu handeln.

Beispiel

Zur qualifizierten Assistenz gehören beispielsweise die Anleitung und Übung zur selbstständigen Zubereitung von Essen und aller Haushaltsaufgaben sowie die persönliche Regelung von Behördenangelegenheiten und die Übung beim Umgang mit Geld. Auch die Anleitung bei der Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen, bei der Freizeitgestaltung oder dem richtigen Verhalten gegenüber Freunden oder Fremden oder dem Umgang mit Konflikten gehört zum Arbeitsfeld der qualifizierten Assistenz. Weitere Bereiche sind die Herstellung einer grundsätzlichen Tagesstruktur, die Freizeitgestaltung einschließlich sportlicher Aktivitäten, die Sicherstellung der Wirksamkeit der ärztlich verordneten Leistungen oder die Ausübung eines Ehrenamtes.

Hier kommst du zu unserem Interview mit einer qualifizierten Assistenz.

 

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Eie Spielkarte mit einer Kindergartenassitentin. Der/die Spielbegleiter*in. Icn von Tedy, Rutsche und Buntstift

Schulassistenz und Assistenz im Kindergarten

Die Schulassistenz wird oft auch Schulbegleitung, Integrations- oder Inklusionsassistenz genannt. Kindern mit Behinderung, die eine Assistenz zum Schulbesuch benötigen, wird so der Besuch der Schule und die gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht ermöglicht. Die Schulassistenz ist an Regelschulen und Förderschulen möglich. Ziel der Schulassistenz ist es, die Schüler*innen zur größtmöglichen Selbstständigkeit hinzuführen und deren soziale Integration in die Gemeinschaft der Klasse und in das Schulleben zu unterstützen.

Beispiele für Aufgaben der Assistenz

Die Aufgaben der Schulassistenz sind von den Aufgaben der Schule bzw. denen der Lehrenden zu trennen. Aufgabe der Schule ist die pädagogische Arbeit, also das Bereitstellen der Unterrichtsinhalte und deren Vermittlung. Die Schulassistenz soll den Schüler*innen die gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht und Schulbesuch ermöglichen. Dazu kann auch die Umsetzung von Nachteilsausgleichen gehören. Die Aufgaben und das Tätigkeitsspektrum können sehr umfangreich sein. Sie werden im Einzelfall durch die konkreten und individuellen Bedürfnisse des Kindes oder Jugendlichen bestimmt.
Die Aufgaben liegen insbesondere in den Bereichen der pflegerischen, sozialen und der emotionalen Unterstützung und der Hilfe bei der Kommunikation. Diese können beispielsweise sein: Hilfestellung bei der Ausführung von Arbeitsaufträgen, pflegerische Versorgungstätigkeiten wie die Unterstützung bei den Mahlzeiten, Unterstützung bei der Umsetzung von therapeutischen Maßnahmen oder auch Unterstützung beim Informationsaustausch mit den Eltern.
Die Aufgaben der Assistenz im Kindergarten sind vergleichbar zur Schulassistenz. Sie ermöglicht den Kindern die gleichberechtigte Teilhabe an den pädagogischen Angeboten der Erzieher*innen.

Eie Spielkarte mit einem Studienassistent. Der/die Vereinfacher*in. Icons von Büchern, Lehrer, Studium

Studienassistenz

Die Studienassistenz gleicht behinderungsbedingte Nachteile im Studium aus. Die Assistent*innen fertigen beispielsweise Mitschriften in den Vorlesungen an und unterstützen ebenfalls beim Anfertigen von Hausarbeiten. Die Assistenz kann auch dazu da sein, Lernstoff mit dem Assistenznehmer durchzugehen und bei der Vor- und Nachbereitung zu helfen. Das kann zum Beispiel dann hilfreich sein, wenn aufgrund der Einschränkung der Stoff nicht so schnell erfasst werden kann.

Weitere Beispiele

Die Assistenz hilft auch dabei, bauliche Barrieren zu überwinden, Unterlagen zu tragen und ein- und auszupacken. Die Assistenz kann zudem zu Orten außerhalb der Hochschule begleiten, zum Beispiel zu einer Exkursion. Eine Studienassistenz unterstützt nicht nur im Rahmen von Lehrveranstaltungen. Sie unterstützt bspw. während eines studentischen Pflichtpraktikums.
Bei Menschen im Autismus-Spektrum könnte eine Studienassistenz auch dabei helfen, Aussagen zu interpretieren und soziale Interaktionen richtig zu verstehen. Blinde und sehbehinderte Studierende benötigen oft Hilfe, um sich Literatur zugänglich zu machen. Dabei kann eine Studienassistenz helfen. Sie geht mit in die Bibliothek und recherchiert dort mit dem Menschen mit Behinderung zusammen und liest Texte ggf. aus den Büchern vor. Hörgeschädigte oder gehörlose Studierende benötigen häufig Schrift- oder Gebärdensprachdolmetscherleistungen.

Hier kommst du zu unserem Interview mit einer Studienassistenz.

Eie Spielkarte mit einer Taubblindenassistentin. Dem/der Alltagsbotschafter*in. Icons von Blindenund, Hören, Gebärden

Taubblinden-Assistenz

Die Taubblindenassistenz (TBA) unterstützt taubblinde Menschen dabei, ihre Umgebung zu erfassen und Informationen zu erhalten. Sie sichert zudem Kommunikation und Mobilität.
Der tägliche Einkauf, ein Treffen mit Freunden, sportliche Aktivitäten oder der Besuch von Ausstellungen, Vorträgen und Veranstaltungen ist ohne Assistenz für taubblinde Menschen nicht machbar – ganz zu schweigen von Arztbesuchen und Behördengängen: Was für den sehenden und hörenden Menschen selbstverständlich ist, ist für taubblinde Menschen oft mit unüberwindbaren Hürden verbunden. Taubblindenassistent*innen unterstützen dabei, diese Barrieren zu überwinden.

Qualifikationen und Voraussetzungen

Für Taubblinden-Assistenz gibt es spezifische Qualifikationen.
Dafür müssen Taubblindenassistent*innen verschiedene Kommunikationstechniken beherrschen: z. B. das Lormen, die Gebärdensprache, taktile Gebärdensprache, Haptic Body Signs (taktile Körperzeichen) und Brailleschrift. Informationen zur Qualifizierung finden Sie beim TBA-Qualifizierungs-Institut in NRW (www.taubblindenassistenz.de).
Anders als bei den bisher genannten Assistenzformen existiert bei der TBA ein Gütesiegel, das die Qualität dieser Assistenzform sichern soll:
Das führende Fachgremium für die Qualifizierung von Taubblindenassistenz ist der GFTB, der Gemeinsame Fachausschuss Hörsehbehindert / Taubblind. Der GFTB hat 2016 mit dem Qualifikationsprofil für Taubblindenassistent*innen einen Anforderungsstandard gesetzt.  Taubblindenassistent*innen, die nach den Vorgaben des gemeinsamen Fachausschusses Taubblind/Hörsehbehindert (GFTB) qualifiziert sind, sind berechtigt über die Eingliederungshilfe mit den Kostenträgern abzurechnen.
Deutsche Gesellschaft für Taubblindheit
www.gesellschaft-taubblindheit.de
Taubblindenassistenz-Verband
www.tba-verband.de
Gemeinsamer Fachausschuss Hörsehbehindert / Taubblind
www.dbsv.org/gftb.html

Eie Spielkarte mit einem Pflegeassistenten. Der/die Gesndheitsbooster*in. Icons von Kankenbett, Pille, Stethoskop

Pflege-Assistenz

Die Pflegeassistenz ist eine häufige Form der Assistenz, da über sie die elementaren Grundbedürfnisse sichergestellt werden müssen. Die Tätigkeiten betreffen dabei intime Lebensbereiche und erfordern sowohl von Assistent*innen als auch Assistenznehmer*innen ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen und Sensibilität.

Beispiele für die Aufgaben der Pflegeassistenz: Während der Arbeit oder des Studiums müssen beispielsweise Toilettengänge begleitet sowie Essen und Trinken oder Medikamente angereicht werden. Im häuslichen Bereich oder auf Reisen können Duschen, Baden, Zähneputzen und Rasieren, das An- und Auskleiden sowie die nächtliche Lagerung dazugehören.
Einen besonderen Bereich stellt die medizinische Behandlungspflege dar. Hierbei werden medizinisch-pflegerische Aufgaben übernommen, wie z. B. Medikamente zu verabreichen, Spritzen zu geben, Kompressionsstrümpfe anzuziehen sowie Katheder- oder Verbandswechsel. In der Regel werden für derartige Aufgaben entsprechende Qualifikationen benötigt.

Eie Spielkarte von zwei anderen Karten

Assistenz in Kombination

Im beruflichen Alltag von Assistent*innen und somit im Leben von Assistenznehmer*innen ist es möglich, dass sich Tätigkeitsfelder mischen und nicht so trennscharf sind, wie unsere Kartendecks es auf den ersten Blick vermuten lassen. Beipspielsweise lassen sich die Tätigkeiten der Haushaltsassistenz und der Freizeitassistenz kombinieren. Ein Beispiel: Jemand, der als Freizeitassistent*in tätig ist, wird auf dem Rückweg vom Kinobesuch vielleicht noch einen Einkaufskorb mit nach oben tragen – was ja strenggenommen Tätigkeiten der Haushaltsassistenz sind. Und eine Haushaltsassistenz kann den Rückweg vom Einkaufen mit einem Spaziergang ums Feld verbinden – was sich ja mit den Tätigkeiten der Freizeitassistenz mischt. Mit welcher Kreativität du das Deck füllst, hast du mit in der Hand! Spiel dein Ass!  

 

 

Banner zum Thema der Kampagne Persönliche Assistenz

 

Unser Assistenz-FAQ

 

Thema: Kompetenzen und Eigenschaften

Welche grundlegenden Eigenschaften und Kompetenzen brauche ich als Persönliche Assistenz?

 

Persönliche Assistent*innen müssen nach den Bedarfen und Wünschen des Menschen mit Behinderung handeln und sehr zuverlässig sein. Gesucht werden demnach Menschen, die das Zeug haben, eine andere Persönlichkeit zu unterstützen, ihre Selbstbestimmung zu verwirklichen.

Persönliche Assistent*innen sollten grundsätzlich…

    empathisch,
    vertrauenswürdig,
    geduldig,
    verständnisvoll und
    aufmerksam sein.

 

Thema: Besondere Qualifikationen

Für welche Assistenzbereiche werden besondere Qualifikationen benötigt?

 

Neben dem „Ersetzen der Arme und Beine“, also einer reinen kompensatorischen Assistenz, benötigt die Assistenz für bestimmte Handlungen Fachwissen, beispielsweise aus den Bereichen Pflege, Pädagogik oder Kommunikation. Somit werden auch Fachkräfte wie Pflegekräfte, Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen oder Dolmetscher*innen als Assistent*innen benötigt.

Die Assistenz eines Kindes mit komplexen Behinderungen, das dauerhaft beatmet wird, kann diese Aufgabe nur mit der entsprechenden Ausbildung begleiten. Auch im Bereich der medizinischen Behandlungspflege ist es notwendig, dass entsprechende Qualifikationen vorliegen.

Arbeitet eine Persönliche Assistentin als Arbeitsassistenz einer gehörlosen Person, ist das Beherrschen der Gebärdensprache erforderlich. Eine Person mit psychischen Behinderungen wird, wenn ein entsprechender Bedarf festgestellt wird, von einem Sozialpädagogen mit entsprechenden Fachkenntnissen zum Behinderungsbild, bei der selbstbestimmten Bewältigung des Alltags unterstützt. Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten benötigen in manchen Fällen für die Begleitung der Erziehung des eigenen Kindes eine Elternassistenz mit entsprechendem pädagogischem Fachwissen. 

Thema: Arbeitgeber

Wo bin ich als Persönliche Assistenz angestellt?

 

Grundsätzliche gibt es zwei Assistenzmodelle:

    Arbeitgebermodell
    Dienstleistungsmodell

Beim Arbeitgebermodell wird der Mensch mit Behinderung zum direkten Arbeitgeber seiner Persönlichen Assistenz. Er oder sie führen dann bspw. die Vorstellungsgespräche selbst und sind in der Folge auch für alle Personalangelegenheiten verantwortlich.

Im Dienstleistermodell sind die Assistent*innen hingegen beim Dienstleister angestellt. Dieser regelt alle Personalangelegenheiten und Organisationsaufgaben, wie zum Beispiel die Dienstpläne.

Assistenznehmende entscheiden in beiden Modellen jeweils selbst, mit wem sie zusammenarbeiten möchten. Assistenznehmende entscheiden ebenfalls über das Aufgabenfeld der Assistent*innen sowie die Arbeitszeiten. Dabei sind die Regelungen des Arbeitsrechts zu beachten. 

 

Thema: Arbeitsbedingungen

Wie sind die Arbeitsbedingungen für Persönliche Assistent*innen?

 

Assistent*innen werden fast überall dringend gesucht. Der Unterstützungsbedarf vieler Menschen mit Behinderung kann oft nicht komplett abgedeckt werden, da die Assistent*innen fehlen. Assistenzkräfte können sich in der Regel aussuchen, ob sie lieber bei einem Dienstleister in ihrer Region angestellt werden möchten oder, ob sie direkt mit einem Assistenznehmenden einen Arbeitsvertrag abschließen.
 

Gibt es bestimmte Arbeitszeiten?


Menschen mit Behinderung haben einen individuellen Unterstützungsbedarf. Er variiert von wenigen Stunden in der Woche bis zu 24 Stunden am Tag. Die Arbeitszeiten sind demnach unterschiedlich.  
Dies bietet den großen Vorteil, den Job zu wählen, der zeitlich am besten zu dir passt. Es gibt zum Beispiel sowohl die Möglichkeit täglich und in Vollzeit zu arbeiten als auch in Teilzeit an ausgewählten Tagen. Zu beachten ist, dass die Anforderungen der/des Assistenznehmenden und deine Vorstellungen zueinander passen müssen.

Wie viel verdient man als Assistent*in?


Der Verdienst ist unterschiedlich und richtet sich unter anderem nach dem Stellenprofil bzw. des Bedarfs der Assistenznehmer*innen. Werden zusätzliche Qualifikationen benötigt, wie etwa pädagogisches oder pflegerisches Know-how, passt sich die Vergütung an.

Ist Assistenz ein guter Job für Fachkräfte?


Ein sehr guter Beruf für Fachkräfte wie Pflegende, Erzieherinnen, Heilerziehungspfleger. Da es sich um eine Eins-zu-Eins-Beziehung handelt ist die Arbeit wesentlich ressourcenschonender und mit deutlich weniger Stress verbunden. In Bezug auf den Umfang der Arbeitszeit und die Wochenstruktur bestehen umfassende Gestaltungsmöglichkeiten.

Ist Assistenz ein guter Job auch ohne Vorkenntnisse?


Für einen großen Teil der Assistenztätigkeiten werden keine Vorkenntnisse benötigt. Die Assistenznehmer*innen leiten die Assistent*innen selbst an. Durch Fortbildungen beispielsweise im Bereich der Pflege können sich Assistent*innen weiterqualifizieren.

Eignet sich die Tätigkeit als Teilzeitjob oder Nebentätigkeit?


Die Assistenztätigkeit kann in Voll- und in Teilzeit oder als Nebenjob ausgeübt werden. Student*innen, Auszubildende oder Erziehende nutzen die Tätigkeit als Zuverdienst genauso wie viele Assistent*innen diesen Job als Fachkraft oder Quereinsteier*innen in Vollzeit ausüben.

 

Linksammlung Stellenbörsen

Wo finde ich eine Stelle als Persönliche Assistenz?

 

Es gibt verschiedene Stellenportale:

Bei den folgenden Portalen kannst du zum Beispiel deine Postleitzahl angeben, das Bundesland, in dem du lebst, oder nach Jobs in deinem Umfeld suchen:

www.assistenz.org
www.assistenzjobonline.de
www.assistenztreff.de

https://ava.services/

www.Stellenwerk.de

Facebook-Gruppen
Persönliche Assistenz + Assistenz Börse
Sozial-Jobs

Assistenzbörse
Assistenz Jobbörse
Assistenzbörse für Persönliche Assistenz im Arbeitgebermodell

Die AssistenzBörse
Assistenzbörse NRW

Ausschließlich Mini-Jobs

www.Haushaltsjob-Boerse.de

Ausschließlich Arbeitgeber-Modell

www.arbeitgebermodell.de/jobs.html

Stellenanzeigen finden sich auch bei den meisten Jobbörsen im Internet, bei E-Bay-Kleinanzeigen und in der Datenbank des Arbeitsamtes. Als Suchworte können „Persönliche Assistenz Menschen Behinderung“ eingegeben werden.

 

Datenbank der Arbeitsagentur

 

Hier geht es zur Datenbank der Arbeitsagentur:

https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/

 

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 Unsere Expertin zum Thema

KSL-Expertin
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Katja Fellenberg

Ihre Ansprechpartnerin zum Thema

Katja Fellenberg ist Projektmitarbeiterin beim KSL.Düsseldorf. Sie hat eine kaufmännische Ausbildung und ein Psychologiestudium (Bachelor) absolviert. Ihre Persönliche 24-Stunden-Assistenz und Elternassistenz organisiert sie im Arbeitgebermodell. Als Arbeitgeberin hat sie schon viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geschaffen.

 

 

Katja Fellenberg

Katja Fellenberg

Persönliches Budget
Eltern mit Behinderung
Tel.: 0152 0207 5116
E-Mail: fellenberg@ksl-duesseldorf.de

 

 

 


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